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Die Radroute Produktion und Munition ist eine von fünf Fahrradrouten der Industriekultur Berlin. Jede Tour beleuchtet ein anderes Thema der Berliner Stadtgeschichte.

Die industrielle Entwicklung beginnt in Spandau bereits im Jahr 1772 mit der Ansiedlung einer Gewehrfabrik. In der darauf folgenden Zeit wurde Spandau zum Zentrum der preußischen Rüstungsindustrie und zur Militär- und Festungsstadt. Viele Orte erzählen noch heute von dieser Zeit: die Zitadelle ist wohl das imposanteste noch erhaltene Bauwerk. Anfang des 20. Jahrhunderts bringt die Industrialisierung neue Großkonzerne hervor. Rund um die Fabriken entsteht ein neuer Stadtteil mit bahnbrechender Architektur: die Siemensstadt mit modernen Wohnsiedlungen und Freizeitangeboten.

Radeln Sie auf dieser Fahrradroute wie durch ein riesiges Freilichtmuseum der Industriekultur und entdecken Sie interessante Orte mit spannenden Geschichten.

Auf einen Blick

  • nicht beschilderter Rundweg
  • Navigation über komoot: www.komoot.de/tour/508664008
  • Anreise über den Bahnhof Spandau
  • Länge: ca. 20 km
  • Dauer: ca. 2 Stunden reine Fahrzeit

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Bohrwerkstatt der Geschützgießerei

  • Gießerei für Geschützrohre aus Bronze und später für alle Kaliber
  • Fertigung von Bettgestellen, Landmaschinen und Autos nach dem 1. Weltkrieg
  • Nutzung als Getreidelager für die Berliner Senatsreserven während des Kalten Krieges

Garnison-Waschanstalt

  • Heeresdampfwäscherei mit Kesselhaus und Wasserturm, Garnison-Bäckerei und Heeresproviantamt
  • seit 1994 wird hier Bier gebraut

Königliche Feuerwerkslaboratorien

  • Produktion und Erprobung von Brand-, Granat- und Signalraketen
  • Nutzung als Lagerhallen u.a. für die Berliner Senatsreserven nach dem 1. Weltkrieg
  • heute befinden sich in den Gebäuden Eigentumswohnungen

Reichsforschungssiedlung Haselhorst

  • größte vom Staat in Auftrag gegebene Siedlung der Weimarer Republik
  • im Mittelpunkt stand ein funktionaler Grundriss
  • eine Museumswohnung kann besucht werden, weitere Informationen hier

Belgienhalle auf der Insel Gartenfeld

  • Eisenskeletthalle aus Valenciennes (Frankreich), die irreführend als Belgienhalle bezeichnet wurde

Siedlung Siemensstadt

  • vom Architekten Hans Hertlein errichtete Mietwohnungen und Reihenhäuser für höher gestellte Arbeitskräfte

Volkspark Jungfernheide

  • Standort des 1. Luftschiffer-Bataillons
  • Umbau als Parkanlage nach dem 1. Weltkrieg

Großsiedlung Siemensstadt

  • UNESCO-Welterbe, Spitzname Ringsiedlung
  • sechs Architekten arbeiten an der Siedlung und errichten Kleinstwohnungen für Siemens-Mitarbeitende mit geringem Einkommen
  • berühmte Bauwerke: der Lange Jammer von Bartning und der Panzerkreuzer von Scharoun

Wernerwerk-Hochbau/ Wernerwerk X

  • Benennung neuer Gebäude nach dem Firmengrüner Werner von Siemens als Wernerwerke
  • Nummerierung zur Vermeidung von Verwechslungen
  • Architekt Hans Hertlein: Kreation des unverkennbaren Siemens-Stils mit sachlich-funktionaler Bauweise
  • früher befanden sich hier die Verwaltung von Siemens & Halske sowie eine Werksbibliothek und ein Vortragssaal
  • heute sind hier mehrere Unternehmen ansässig

Bahnhof Wernerwerk

  • um die Siemensianer schnell zur Arbeit zu bringen, wurde die Siemensbahn erbaut: in nur 2 Jahren Bauzeit
  • 1980 wurde der Verkehr eingestellt
  • die Strecke soll nun wieder reaktiviert werden

Wernerwerk II mit Uhrenturm

  • Wahrzeichen der Siemensstadt: 70 m hoher Uhrenturm in dessen Inneren ein Schornstein und ein Wasserbehälter verborgen war

Siemens-Hauptverwaltung

  • neuer Verwaltungssitz seit Anfang des 20. Jahrhunderts
  • größer als jedes Berliner Rathaus: fünf Kilometer lange Korridore, Platz für 5.000 Mitarbeitende
  • heute Sitz des Siemens Historical Institute

Schaltwerk-Hochhaus

  • Ikone der Industriegeschichte mit deinen 175 m langen Produktionssälen
  • heute: Aus- und Fortbildungszentrum

OSRAM Glaswerke

  • Herstellung von Glasrohren für verschiedene Lampen seit 1927
  • 1987-2013 ist OSRAM eine hundertprozentige Tochter von Siemens

Gewehrfabrik / BMW Motorradwerk

  • zu Beginn des 20. Jh. Gewehr- und Munitionsfabrik
  • 1939 erwirbt BMW das Gelände und produziert zunächst Flugzeugmotoren
  • ab 1949 werden Motorradteile gefertigt und ab1969 komplette Motorräder hergestellt
  • weitere Informationen: BMW Motorradwerk

Munitionsfabrik/ MOTORWORLD Manufaktur Berlin

  • einst Teil der preußischen Rüstungsindustrie, wurden von 1928 - 1940 Autos produziert
  • heute präsentieren sich hier Sportwagen und Oldtimer in der MOTORWORLD

Zitadelle Spandau

  • Zentrum der preußischen Rüstungsindustrie
  • wichtige militärische und repräsentative Funktion
  • weitere Informationen: Zitadelle